Medaille – Miteinander wachsen
Im Jahr 1978 wurde vom Vorstand die „Sonnenschein-Medaille – Miteinander wachsen“ geschaffen, um Persönlichkeiten auszuzeichnen,die die Idee, durch Frühdiagnostik, Frühtherapie und frühe soziale Eingliederung möglichst viele Kinder vor dem Schicksal des lebenslangen Behindertseins zu bewahren besonders zu eigen gemacht haben.
Der Entwurf zu dieser Medaille wurde von Frau Ingrid Glüder, Kunsterzieherin in den integrativen Montessori-Schulen im Kinderzentrum München, gestaltet. Die gemeinsame Erziehung behinderter und nichtbehinderter Kinder legte sie bei der Gestaltung der Medaille auf der Vorderseite zugrunde durch die Darstellung: ein stilisierter Erwachsener reicht seine rechte Hand einem stilisierten gesunden Kind und die linke Hand einem stilisierten Rollstuhlkind. Die Rückseite der Medaille enthält das klassische Sonnenschein-Emblem mit Kopf und Schatten.
Der erste Preisträger war der Bayerische Ministerpräsident Dr. h. c. Alfons Goppel. Er hatte sich die Idee, durch Frühdiagnostik, Frühtherapie und frühe soziale Eingliederung möglichst viele Kinder vor dem Schicksal des lebenslangen Behindertseins zu bewahren so zu eigen gemacht, dass er für das Kinderzentrum München als Partner der Universität den Bezirk Oberbayern dazu brachte, Ambulanz und Klinik zu übernehmen.
Die zweite Preisträgerin Frau Margarete Aurin gründete den ersten Montessori-Kindergarten der Welt in München, in dem mehrfach und verschiedenartig behinderte Kinder mit nichtbehinderten Kindern gemeinsam erzogen werden.
Zu den ersten Sonnenschein-Medaillen-Trägern gehörte auch der Bayerische Staatsminister Anton Jaumann, der als ehemaliger Staatssekretär im Finanzministerium dafür Sorge trug, dass der Forschungsstelle für Soziale Pädiatrie und Jugendmedizin der Universität aus einem Sonderfonds vier Stellen im bayerischen Staatshaushalt zugeteilt wurden, womit die Grundlage für ein eigenes Universitätsinstitut geschaffen werden konnte.
Zu den ersten Ausgezeichneten gehörte auch die Journalistin Frau Karin Friedrich in München, mit deren Hilfe die Idee der Entwicklungs-Rehabilitation journalistisch begleitet wurde und über die Süddeutsche Zeitung weite Teile Bayerns und der Bundesrepublik erreichte.
Ausgezeichnet wurde schließlich auch Frau Anna Wolf, die als Sekretärin von Professor Hellbrügge die Hauptlast der Büroarbeit zu tragen hatte.
Die nächsten „Sonnenschein-Medaillen-Träger“ 1979 betrafen verdiente Persönlichkeiten, deren Programm in das Konzept der Entwicklungs-Rehabilitation maßgebend einfloss:
Dr. Karel Bobath und seine Frau Bertha, die in London für spastisch gelähmte Kinder neue Hoffnungen schufen,
Dr. Vaclav Vojta, Prag, später München, der durch seine Methode entscheidend zur Verbesserung der Frühdiagnostik und Frühtherapie motorisch gestörter Kinder beitrug,
Dr. Mario Montessori sr., der aus der Sicht der Association Montessori Internationale, also der internationalen Montessori-Pädagogik heraus die Bedeutung des neuen Weges in München erkannte und bereits im Januar 1971 in unser Gästebuch schrieb: „Piu che una speranza e’una promessa“ („Nicht mehr nur eine Hoffnung, sondern bereits ein Auftrag“).
Mit dem Namen dieser Persönlichkeiten ist die Bandbreite derjenigen umschrieben, denen in den folgenden Jahren die Ehre der Übergabe der „Sonnenschein-Medaille – Miteinander wachsen“ zuteil wurde. Persönlichkeiten, die sich um das Kinderzentrum München selbst verdient gemacht, und Persönlichkeiten, die mit ihren Programmen maßgeblich zur Förderung der Frühdiagnostik, Frühtherapie und frühen sozialen Eingliederung beigetragen haben.
Letzte Preisträger der „Medaille – Miteinander wachsen“ 2016
Die THEODOR-HELLBRÜGGE-STIFTUNG
verleiht in Anerkennung besonderer Verdienste in der Hilfe für mehrfach und verschiedenartig behinderte Kinder
Herrn Stephan Siegenthaler
die „Medaille – Miteinander wachsen“.
Herr Stephan Siegenthaler hat seit dem Jahr 2009 durch sein Mitwirken bei den Benefizkonzerten zugunsten der Theodor-Hellbrügge-Stiftung wesentlich dazu beigetragen, unserer Arbeit, unseren Aufgaben und Zielen zur Hilfe für behinderte oder von Behinderung bedrohte Kinder und ihren Eltern neue Freunde und Förderer zuzuführen.
Gemeinsam mit dem Stamitz-Quartett aus Prag musizierte er in acht Konzerten für unsere Stiftung. Diese waren alle ohne Ausnahme ein künstlerisches Ereignis in München und stellten für unsere Freunde, vor allem aber für unsere oft leidgeprüften Eltern festliche Höhepunkte im arbeits- und sorgenreichen Alltag dar.
Durch die mit dem Stamitz-Quartett inzwischen in München beliebten Benefizkonzerte hat er sich in ungewöhnlicher Weise für die Verbreitung des Gedankens der Theodor-Hellbrügge-Stiftung – durch Frühdiagnostik, Frühtherapie und frühe soziale Eingliederung möglichst viele Kinder vor dem Schicksal des lebenslangen Behindertseins zu bewahren – eingesetzt. Seine Musik hat auch der Arnold-Lucius Gesell-Preis-Verleihung einen besonderen Glanz verliehen.
Für diesen Einsatz spricht die Theodor-Hellbrügge-Stiftung
Herrn Stephan Siegenthaler ihren tiefen Dank aus und verleiht ihm für dieses
Wirken zum Wohle der Kinder die
„Medaille-Miteinander wachsen“.
München, im November 2016
Prof. Dr. Volker Mall Dr. Heinrich Wackerbauer
Vorstand Kuratorium
Die THEODOR-HELLBRÜGGE-STIFTUNG
verleiht in Anerkennung besonderer Verdienste um die Hilfe für mehrfach und verschiedenartig behinderte Kinder
Herrn Arwed Müller
die „Medaille – Miteinander wachsen“
Herr Arwed Müller leitet seit 1998 die staatlich anerkannte Integrative Montessori-Schule der Aktion Sonnenschein Thüringen. Eng mit dem Anliegen der gemeinsamen Bildung behinderter und nicht behinderter Kinder verbunden, hat er seither die Profilierung dieser Bildungseinrichtung zielstrebig betrieben und damit einen wesentlichen Beitrag zur Etablierung des Integrationsgedankens im Bildungssystem des Landes Thüringen geleistet.
Dieses Engagement hat unter anderem dazu geführt, dass Unterweisungen zur praktischen Verwirklichung schulischer Inklusion, die von der Erfurter Montessorischule und der Aktion Sonnenschein Thüringen e.V. getragen werden, auch für Pädagogen staatlicher Schulen Bestandteil der durch das Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien (ThILLM) anerkannten Weiterbildung wurden.
Sein erfolgreiches Wirken ermöglichte die Gründung einer weiteren integrativen Montessorischule in Nohra, die sich als „Theodor-Hellbrügge-Schule“ in besonderem Maß dem Anliegen unserer Stiftung verbunden fühlt.
Auf die Initiative von Arwed Müller sind Gründungen eines integrativen Montessori-Kindergartens und eines integrativer Grundschulbereichs in Lviv (Westukraine) zurückzuführen, in deren Vorfeld ein jahrelang währender Wissenstransfer zu den dort tätigen Pädagogen und der Aufbau einer professionellen interdisziplinären Struktur erfolgte.
Durch intensiven Wissensaustausch mit Montessori-Pädagogen in Krakow (Polen), zu dem er seine Mitarbeiter motivierte, konnte Arwed Müller die seitens der Theodor Hellbrügge-Stiftung bereits bestehenden Arbeitsbeziehungen mit Fachleuten beider Staaten festigen, erneuern und erweitern.
Herr Arwed Müller hat durch seine beharrliche und engagierte Arbeit auf dem Gebiet der Montessori-Pädagogik einen wesentlichen und bleibenden Beitrag zur Förderung und Erweiterung des Gedankens der gemeinsamen Bildung behinderter und nicht behinderter Kinder geleistet. Er hat dadurch den Kindern und ihren Familien geholfen. Er ist für seine Mitarbeiter sowie zahlreiche Pädagogen im In- und Ausland zum Vorbild und Schrittmacher für den Inklusionsgedanken geworden.
Für diese Verdienste spricht der Vorstand und das Kuratorium der Theodor-Hellbrügge-Stiftung
Herrn Arwed Müller
seinen herzlichen Dank und Anerkennung aus.
München, im Juni 2016
Prof. Dr. Volker Mall Dr. med. Friedemann Schulze
Vorstand Kuratorium
Bisherige Träger der Sonnenschein-Medaille (ab 1978)
Ministerpräsident a. D. Dr. h.c. Alfons Goppel (†), München; Frau Margarete Aurin (†), Garmisch; Staatsminister Anton Jaumann (†), München; Prof. Dr. med. Johannes Pechstein (†), Mainz; Frau Anna Wolf (†), München; Frau Karin Friedrich, München; Dr. Mario Montessori sen. (†), Amsterdam; Frau Dr. Tutula Nanakos, Thessaloniki; Dr. med. Vaclav Vojta (†), München; Dr. med. Karel Bobath, London; Frau MUDr. Maria Damborska (†), Luhacovice/CSSR; Frau Dr. med. Elisabeth Köng, Bern; Fau Primaria Dr. med. Margit Hochleitner, Linz; Manfred Helfrecht, Alexandersbad; Pater Peter Heidrich (†), Tokio; Dr. med. Junjiro Nishimoto, Hiroshima; Prof. Dr. med. Shunji Murachi, Nagoya; Frau Landesrat Waltraud Gebert-Deeg (†), Bozen; Dr. med. Diego Uvietta, Bozen; Prof. Dr. med. Rodolfo Castillo-Morales, Cordoba; Frau Susanna Schmid-Giovannini, Zürich; Frau Gertrud Orff, München; Bernhard Uffrecht, München; Prof. Wolfgang Sawallisch, München; Prof. Dr. phil. Ernst J. Kiphard (†), Frankfurt; Siegfried Stocker, München; Dr. Antonius van Uden, Sint Micheslgestel / Holland; Frau Prof. Dr. phil. Marianne Frostig (†), Los Angeles; Prof. Armin Löwe (†), Heidelberg; Martin Tietz-Stiftung (Direktores J.B. Marstaller und Dr. Peter Marxer), Vaduz/Liechtenstein; Frau Professor Emma Plank (†), Cleveland-Wien; Frau Christa Meves, Uelzen; Prof. Dr. med. Robert Beckmann, Freiburg; Frau Helma Hassenstein, Freiburg; Prof. Dr. Martin Maneke, Hannover; Ludwig Beck am Rathauseck Feldmeier GmbH, München; Prof. Hans Stadlmair, München; Frau Katharina Kalthoff, München; Yoav Talmi, Tel Aviv; Notar Fritz Kader, München; Frau Gerda Maria Dürsch, München; Frau Dr. Dr. Marie Meierhofer (†), Zürich; Frau Dr. Maria Drewniak, Krakau; Frau I.B. Langlotz und Josef Langlotz (†); Bezirkstagspräsident Georg Klimm, München; Frau Dr. med. Renate Koeberich, Frankfurt; Oberstudiendirektor Alfred Kindermann, München; Prof. Dr. Yongpal Ahn (†), Seoul; Frau Dr. med. Anna Alisjahbana, Bandung/Indonesien; Prof. Dr. med. Hubert Haberfellner, Innsbruck; Frau Brigitte Ockel (†), München; Frau Vijaya Varadarajan, Bangalo/Indien; Konzertmeister Heinrich Klug, München; Frau Lore Anderlik, München; Frau Prof. Dr. Shizuku Harumi, Tokyo; Alois Glück, München; Pater Felix Kurichiaparmbil, Trivandrum/Indien; Frau Dr. med. Siegrun von Loh, Bandung/Indonesien; Frau Maria Roth, München; Prof. Dr. Vytautas Basys, Vilnius/Litauen; Prof. Dr. Ladislav Soltés (†), Bratislava/Slowakische Republik; Frau Dr. Alexandra Nikolaou-Papanagiotou, Athen; Frau Brigitte Salcher, Brixen, Südtirol; Herr Burghart Stremitzer, Brixen, Südtirol; Herr Rechtsanwalt Dr. Guido Braun, München; Herr Direktor Johann Fahn, München; Herr Direktor Heinz Kerkmann, München; Frau Staatsminister a.D. Dr. Hildegard Hamm-Brücher, München zum 30jährigen Jubiläum; Frau Dr. Veronica Delgado, Valparaiso/Chile; Herr Dr. med. Friedemann Schulze, Erfurt; Frau Dr. med. Ingrid Weinke, Mecklenburg/Vorpommern; Frau Brigitte Schumann, Kinderzentrum München; Frau Prof. Dr. Mariella Kolzowa, St. Petersburg; Frau Gundega Tomele, Liepaja; Frau Ausrele Matukeviciute, Vilnius; Frau Ljudmila Sirotinina, Moskau; Frau Dr. Jordanka Piskova, Plovdiv; Frau Brigitte Pietsch; Herr Professor Dr. Burkhard Schneeweiß,Berlin; Sir Colin Davis; Stamitz-Quartett Prag; Dr. Jaroslav Sturma; Prof. Dr. Pater Karl Luhmer (†), Tokio/Japan; Prof. Dr. Faina Ratner, Kazan/Russland; Frau Elzbieta Zabiegaj, Krakau/Polen; Prof. MUDr. Jiri Dunovsky, Budweis/Tchechien; Prof. Dr. Evgenij Genev, Plovdiv/Bulgarien; Helga und Herbert Renner-Stiftung, Herrsching; Prof. Dr. med. Helmut Patzer (†), Erfurt; Frau Dr. Schnitzler-Fink, Chile; Frau Kozelkova, St. Petersburg; Herr Univ. Prof. Dr. med. Dr. h. c. Hubertus von Voß, München; Herr Dr. Valdis Folkmanis, Riga/Lettlaand; Frau Hannelore Joanni, München; Frau Nina Opmane, Riga/Lettland; Herr Direktor Atis Peičs, Universität Riga/Lettland; Herrn Arwed Müller, Erfurt; Herrn Stephan Siegenthaler, Schweiz;