Über den Stifter

Die Theodor-Hellbrügge-Stiftung unterstützt wegweisende Projekte zur Verbesserung der Frühdiagnostik, Frühtherapie und Inklusion von Kindern mit Beeinträchtigungen und in schwierigen Lebenssituationen sowie entsprechende therapeutische Maßnahmen. Zudem fördert die Stiftung die Aus-, Fort- und Weiterbildungen von Fachkräften im Bereich der Kinder- und Jugendgesundheit.

Über den Stifter

Prof. Dr. Theodor Friedrich Hellbrügge (1919-2014) wurde in Dortmund als Sohn eines Arztes geboren. Sein Medizinstudium absolvierte er an den Universitäten Münster und München.

Der Weg in die Sozialpädiatrie

Nach Ende des 2. Weltkrieges konnte Hellbrügge sein Staatsexamen absolvieren und als Volontärarzt im Kinderspital arbeiten. Als unbezahlter Arzt musste der Familienvater die Zeit außerhalb des Dienstes nutzen, um Geld zu verdienen. Für das Gesundheitsamt München hielt er dafür Mütterberatungen ab, in deren Rahmen er einen breiten Erfahrungsschatz in der Beobachtung von Kleinkindern gewinnen konnte. Der sozialpädiatrische Grundgedanke, dass das psychosoziale Umfeld eines Kindes eng mit seiner Gesundheit und Entwicklung verbunden ist, wurde von Hellbrügge als Erkenntnis aus dieser Tätigkeit maßgeblich geprägt.

Konzept der „Entwicklungsrehabilitation“

Nachdem er 1951 seine Facharztprüfung für Kinderheilkunde abgelegt hatte, wurde er Oberarzt an der Universitätskinderpoliklinik der LMU München. 1976 folgte ein Lehrstuhl für Sozialpädiatrie an der LMU. In Zusammenarbeit mit Kollegen entwickelte er ein Verfahren zur Erkennung von Entwicklungsstörungen, die „Münchener Funktionelle Entwicklungsdiagnostik“. Hellbrügge propagierte eine Frühdiagnostik, interdisziplinäre Frühtherapie sowie die soziale Integration in die Familie und später in den Kindergarten. Sein Einsatz für die Frühdiagnostik hat zur Einführung der heute üblichen Vorsorgeuntersuchungen für Kinder maßgeblich beigetragen.

Inklusion

Hellbrügge, selbst sechsfacher Vater, war in seiner Arbeit stets von dem humanistischen Gedanken geprägt, alle Kinder entsprechend ihrer individuellen Voraussetzungen zu fördern, um größtmögliche Teilhabechancen zu erwirken. Dabei erachtete er Inklusion als einzig valide Reaktion auf jegliche Art der Ausgrenzung und als Grundlage der Demokratie. Die Montessori-Pädagogik hielt er für ein besonders geeignetes Medium zur Inklusion.

Berufliches Lebensziel

1968 gründete Hellbrügge das Kinderzentrum München als zentrale Anlaufstelle für Familien mit Kindern mit Entwicklungsauffälligkeiten und Beeinträchtigungen.